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Frohe Weihnachten wünscht Euch Euer Television Europe Team

Hier eine kleine Weihnachtsanekdote –eine wahre Begebenheit, erlebt von einer unserer Mitarbeiterinnen, die als Crewmitglied jahrelang auf Frachtschiffen die Weltmeere durchkämmt hat.\n \n Weihnachten an Bord\n \n Es begab sich zu einer Zeit als die Schiffe noch nicht so riesig waren wie heute und hunderte von Containern transportierten. Es begab sich zu einer Zeit, als Waren noch mit Stückgutschiffen über die Weltmeere geschaukelt wurden. Sie transportierten allerlei Kisten und Kasten, große und kleine. Ihre Be- und Entladung dauerte oft einige Tage, weil die Güter einzeln von Bord gebracht wurden. Wir waren mit unserem Schiff gen Karibik aufgebrochen, und da lagen wir nun im Hafen. Schon seit einigen Tagen schaukelte unser Frachter geduldig in dem Hafen von Basse-Terre, der Hafenstadt Guadeloupes, während emsige Hände es Stück für Stück entluden.\n \n Wir hatten keine Eile, denn es war kurz vor Weihnachten und das fröhlich-vorweihnachtliche Treiben in den Straßen der Stadt begeisterte uns. Weihnachtslieder im Calypsosound hatten schon was! Kleine Musikbands spielten an den vielen Ecken der Stadt, karibische Weihnachtsklänge drangen aus den Läden, Geschäften, Friseursalons und Autoschraubereien auf die Straßen und Gassen. Heiligabend rückte näher und die Crew holte den Tannenbaum hervor, der die lange Reise vom frostigen Bremerhaven ins karibisch-subtropische Guadeloupe im Kühlhaus verbracht hatte. Die Frau des Steuermannes versteckte die kahlen Stellen des Baumes geschickt unter einer Menge glitzerndem Weihnachtsschmuck. Wetten gingen um, wie viele Nadeln die Fichte aus dem europäischen Nadelwald wohl am Heiligen Abend noch haben würde.\n \n Aber so ein Stück Heimat wollten alle irgendwie dabei haben, auch wenn der sonst so prächtige Baum in halbnacktem Gewand daher kam. Er passte sich eben ein bisschen an die hiesigen klimatischen Verhältnisse an, wie die Menschen auch. Im weihnachtlichen Straßenbild der Karibik haben in Schals und Jacken vermummte Spaziergänger nichts zu suchen. Das Weihnachtsmahl wurde schließlich von allen Mitgliedern an Bord in luftiger Sommerkleidung neben dem halb-benadelten Bäumchen in vollen Zügen genossen. Im Anschluss ans Essen trafen sich alle Mannschaftsmitglieder im Salon des Kapitäns, um den von der Reederei gestifteten Weihnachtspunsch zu genießen. Vorher hatten einige von uns vorgeschlagen, sich den klimatischen Verhältnissen anzupassen und das traditionelle Heißgetränk durch einen kühlen karibischen Rumpunsch zu ersetzen. Den hatten wir zuvor bereits oft und ausgiebig bei unseren Landgängen durch die Hafenstadt Basse-Terre genossen. Dieser Vorschlag wurde allerdings von den Traditionsbewussten unter uns heftig abgeschmettert. Tradition ist schließlich Tradition!\n \n Also wurde beschlossen, den Salon ordentlich auf europäische Weihnachtstemperatur abzukühlen und die geografische Breite, auf der wir uns befanden für ein Weilchen zu ignorieren. So saßen wir fröstelnd (wir waren an derart niedrige Temperaturen nicht mehr gewöhnt) im Kapitänssalon und schlürften unseren Punsch. Mit steigendem Konsum wurde die Stimmung immer ausgelassener, wir lachten, plauderten und verlebten einen schönen Weihnachtsabend. Allerdings wollten wir nicht den ganzen Abend auf dem Schiff verbringen, der Kapitän hatte einen Landgang für alle geplant, in ein besonders gemütliches Viertel der Stadt, wo wir alle ein wenig herumstreifen wollten. Irgendwann nachdem also unser „Punschkübel“ leergetrunken war, machten sich alle auf –raus aus dem kleinen winterlichen Europa und rein in die Realität. Diese begrüßte uns mit 28 Grad feuchtwarmer Luft. Sie brach wie eine Wand über uns ein, wir taumelten an Deck. Es war unaushaltbar! Dieser abrupte Temperaturwechsel haute den stärksten Seemann um! Wir verschoben den Landgang auf den nächsten Tag und zogen uns leicht benebelt in unsere Kabinen zurück. Die Nachfrage nach Schmerztabletten stieg sprunghaft an und der Heilige Abend in der Karabik wird uns noch lange in lustiger Erinnerung bleiben.\n



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