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"Space Day" - Weltall hautnah am 23. November

Mondlandung - von Dieter Schütz / pixelio.de

Erfahrt mehr über Ariane, Giotto, Rosetta & Co im holländischen Noordwijk\n

Es ist eine mediale Sensation in aller Munde: Erstmals ist die Landung einer Raumsonde auf einem Kometen geglückt. Am 12. November 2014 dockte "Rosetta" mit dem Forschungslabor "Philae" auf dem Kometen "Tschuri" an. Vor zehn Jahren wurde die Sonde von der Erde aus auf eine lange Reise ins dunkle Nirgendwo geschickt, in Richtung des 510 Millionen Kilometer weit entfernten Kometen Tschuri. Von dort sendet Philae nun Daten zur Erde, von denen sich Wissenschaftler erhoffen, dass sie Erkenntnisse über die Entstehung unseres Sonnensystems und die Herkunft des Wassers auf der Erde bringen werden. Bis heute ist ungeklärt, wo unser Lebenselexier eigentlich herkommt. Die Philae-Landung weckt die Hoffnung, dem Ursprung unserer Spezies und der Natur unseres Planeten Erde ein wenig näher auf die Spur zu kommen. Sie ist eine wissenschaftliche Meisterleistung, die das Abstraktionsvermögen menschlicher Gehirne übersteigt, eine Sensation, die man nicht begreifen kann, eine Botschaft, deren Dimensionen man nicht zu fassen vermag. Sie ist das Ergebnis langjähriger, harter Vorarbeit europäischer Spitzenforscher- und Techniker der Europäischen Weltraumorganisation ESA. Die Organisation, die mittlerweile 20 europäische Staaten als ihre Mitglieder zählt und an zahlreichen Standorten inner- und außerhalb Europas vertreten ist, hat sich zu einer führenden Größe in der internationalen Raumfahrt- und Weltallforschung entwickelt.\n \n \n Die Entwicklung einer gemeinsamen europäischen Raumfahrt geht zurück auf das Jahr 1960. Nachdem es die Sowjetunion drei Jahre zuvor geschafft hatte, den legendären ersten Satelliten "Sputnik" in die Umlaufbahn der Erde zu bringen, war dies für Bevölkerung, Regierende und Weltall-Forscher im Westen ein Schock. Mit einem sowjetischen Satelliten in der Erdumlaufbahn kreisend sahen westliche Länder ihren technischen Überlegenheitsanspruch bröckeln wie Putz von einer alten Hausfassade. Plötzlich realisierte man, dass die Sowjetunion -wenn nicht überlegen- so doch gleichauf mit den USA waren, was die Entwicklung ihrer Raumfahrt betraf. In Europa sah man sich aufgefordert, den Russen und den Amerikanern mit einer europäischen Raumfahrtorganisation Konkurrenz zu bieten.\n \n \n Zwei Raumfahrtorganisationen entstanden daraufhin auf dem Kontinent: Die ELDO (European Launcher Development Organisation) und die ESRO (European Space Research Organisation). Durch ihren Zusammenschluss gründete man 1975 die ESA. Nachdem sich der sowjetisch-westliche Wettstreit um den Vorstoß ins All gelegt hatte, machte sich die ESA im Laufe der Jahre einen Namen in der friedlichen Erforschung des Weltalls zu wissenschaftlichen Zwecken. Zahlreiche prestigeträchtige Projekte verweisen auf die ESA. So brachte die Organisation 1990 in Kooperation mit ihrem US-amerikanischen Pendant, der NASA, das erste Weltraumteleskop "Hubble" in die Erdumlaufbahn - eines der bisher erfolgreichsten und effektivsten seiner Art. Die europäischen Raumfahrtforscher starteten zahlreiche Satelliten, und stießen mit ihren Forschungsprojekten immer weiter in die Tiefen des Alls vor. Mit der Entwicklung der Familie der Ariane-Raketen Anfang der Siebziger erschuf die ESA ein Symbol europäischer Raumfahrt. Seither werden regelmäßig europäische Satelliten mit Ariane-Trägerraketen in die Erdumlaufbahn eingeschossen. Zum Einsatz kommt die Ariane auch zu reinen Forschungszwecken. Bei der 1986 als "wichtigstes Raumfahrtereignis seit der Mondlandung" gefeierten Erforschung des Halleyschen Kometen fungierte eine Ariane I als Trägersystem für die Raumsonde "Giotto", die den Kometen aus nächster Nähe fotografierte. Auch Rosetta und das Forschungslabor Philae wurden an Bord einer Ariane ins All gebracht. \n \n In die ganze lange Geschichte europäischer Raumfahrt-Highlights können Interessierte bei der "Space Expo" eintauchen. In dem ESA-Besucherzentrum nahe dem holländischen Küstenstädtchen Noordwijk bietet die Behörde mit ihrer ständigen Raumfahrtausstellung ihren Besuchern die Möglichkeit, das Weltall vom sicheren Erdboden aus zu erkunden. Sie lernen verschiedene ESA-Missionen kennen, erhalten Einblick in den Alltag der Astronauten, erkunden interaktiv das Weltall und lernen allerlei Wissenswertes über die Technik, die hinter der Eroberung des Universums steckt. Im Technologie-Zentrum ESTEC gleich neben dem Raumfahrtmuseum können Besucher außerdem an Wochenenden die Arbeit der Organisation aus nächster Nähe in Augenschein nehmen. Hier koordiniert die ESA ihre Kooperationen mit der Industrie und führt die technische Planung von Missionen durch. In den Testhallen werden Satelliten in Weltraumsimulationen Vibrations- und Schocktests unterzogen, um sie auf ihre Weltall-Tauglichkeit zu testen. Am 23. November 2014 ist ein "Space-Day" geplant, an dem ESA-Astronaut André Kuipers und Kollegen von der NASA Einblick in ihre Arbeit geben.\n \n \n Vielleicht verstehen wir nach einem Besuch besser, wie es kam, dass Menschen im Jahr 2014 eine Raumsonde auf einem 510 Millionen Kilometer entfernten Kometen installieren können. Vielleicht wissen wir bald, warum es Wasser auf der Erde gibt. \n \n Besuchen Sie die Ausstellung "Space Expo" zu folgenden Öffnungszeiten:\n Dienstag bis Sonntag von 10 bis 17 Uhr\n In den Schulferien auch am Montag\n Geschlossen am 25. Dezember und 1. Januar\n \n Eintritt:\n Erwachsene: € 11,00\n Kinder von 4-12 Jahre: € 7,00\n \n Space Day:\n Am 23. November von 10:00 bis 17:00 Uhr\n \n Kontakt & Information:\n Space Expo, Kelplerlaan 3, 2201 AZ Noordwijk, Niederlande\n Tel: 0031-71 3646 446\n \n Beispielbild: pixabay\n



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